sie tanzt
vor einem blassen Himmel
das Abendrot
wirft tiefe Schatten
in ihr Kleid
das Glück
macht ihre Schritte federnd
und der Augen Leuchten
voll von Liebe
die Welt umfangend
mit beiden Armen
den neugierigen Geist
gerichtet auf Alles
was dich bewegt
meine Erinnerung doch
wird bleiben
an deine Güte
und Wahrhaftigkeit
die Schönheit
die dich zart umschmeichelt
wie der Rahmen das Bild
sah ich erst
als mein Herz
schon stand in Flammen
für dein Wesen
das mir Erfüllung verhiess
die Sonne geht schon langsam
unter
und meine Erinnerung
verblasst
in ihren fahlen Strahlen
vor dem weiterfliessenden Leben
das schwarze Loch ist riesengross
Nichts kann dich je
aus mir entreissen
ich will leben
mit dieser Seelen Wunde
denn sie wird mich stets
zu dir zurückführ´n
an die Zeit
als du mir näher warst
als mein eigen`Herz
[April 2013]
es gibt im leben begegnungen, die bewerten wir als belanglos oder unbedeutend. und dann gibt es die schicksalhaften, die irgendwas in uns auslösen und verändern, auch wenn wir nicht erklären können, was der (genaue) grund dafür ist. seit ich dich traf, durchzieht jedenfalls eine spur der erinnerung und der sehnsucht mein leben. sie spendet zwar keinen trost, noch macht sie mich satt. sie gibt keine wärme im winter noch schützenden schatten in der sommerhitze. ich kann mich nicht an ihr festhalten noch wiegt sie mich in den schlaf, wenn die gedanken des alltages nicht abschalten wollen. aber sie ist für mich zu einem inneren kompass geworden, der mir möglichkeiten von lebensrichtungen anzeigt, die ich vorher nicht sehen konnte. aber ich gebe auch zu, die existenz der gefühle, die ich für dich hege, lässt sich nicht völlig widerspruchsfrei, vernünftig, auflösen. da bleibt ein rest von unbekanntem, den sichtbaren horizont gnadenlos niederreissenden leidenschaften, ein hoffnungsschimmer, der trotz aller gegenteiligen rationalen evidenz nicht weichen noch sterben kann. du fragst, ob mir das für mein leben genügt?
nein, es genügt mir nicht, da ich nicht nur geist, sondern auch körper bin. aber etwas anderes habe ich nicht, darum wird es mir genügen müssen – bis etwas anderes in mein leben eintreten kann, wenn es denn eintreten soll, was die liebe in ein noch weiteres und tieferes universum schleudern wird; ohne, dass ich die erinnerung an dich jemals verlieren kann….
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„Ich habe aber erfahren, dass ein harter Geist ohne ein weiches Herz ebenso unfruchtbar sein muss wie ein weiches Herz ohne einen harten Geist. Ich glaube, der Satz stammt von Maritain: Il faut avoir l’esprit dur et le coeur tendre. Ein Wort, das von der Seele nicht erlebt wird, ist ein totes Wort, und ein Gefühl, das nicht der Schoß eines Gedankens ist, ist vergeblich.“
— Sophie Scholl, Januar 1942