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Emotionale Achterbahn bei schwachem Plot-Design

Filmbesprechung: Guardians of the Galaxy Vol. 3 (USA 2023)

da ich von den ersten beiden teilen sehr begeistert war, war es ehrensache, mir auch den 3. teil anzusehen. obwohl ich bei den trailern schon ein ungutes gefühl hatte. durch die doch eher positiven kritiken, die ich bislang mitgekriegt hatte, war meine erwartungshaltung leider doch höher, als der film dann einlösen konnte; so dass ich insgesamt eher enttäuscht bin.

es ist unbestritten, dass der film die emotionale klaviatur voll bedient. und James Gunn hat sicherlich aus dem vollen geschöpft, um aus dem film auch seine persönliche abschiedsvorstellung zu machen.

schön ist es auch, dass figuren, die bislang eher als randfiguren agierten, im dritten teil eine starke charakterentwicklung bekommen. insbesondere sind das Mantis, Drax und Nebula. ausgerechnet Rocket, der vorher quasi der alleinunterhalter war, bekommt im dritten teil nur rückblenden, während er ansonsten im koma liegt.

trotzdem hat der film in der darstellung der handlungsstränge deutliche schwächen. auch die dialoge und gags sind nicht so erfrischend wie bei den ersten beiden teilen. über die qualität des bösewichtes kann man sich sicherlich auch streiten. aber bei den bösewichten war Marvel ja noch nie besonders gut.

Zoe Saldana spielt die Gamora (Bildquelle: wikipedia)

zum schluss würde ich noch einen kleinen ausblick auf die zukunft des MCU riskieren wollen.

ich gehöre nicht zu den leuten, die schon den tod des MCU einläuten wollen. aber phase 4 war insgesamt sehr durchwachsen. und filme wie Thor 4 und Antman 3 haben jetzt auch nicht gerade begeisterungsstürme ausgelöst. die Guardians haben eine sonderstellung, weil sie eingenständig funktionieren. aber die zukünftigen projekte müssen in eine übergeordnete geschichte reinpassen. und bislang sieht es nicht so aus, als ob Marvel noch mal da anknüpfen kann, was sie sie mit der infinity-saga erreicht hatten.

Guardians wird sicherlich nicht mein letzter MCU-film sein. aber der Hype, der mal da war, ist irgendwie abgestumpft; was eigentlich ein verlust ist. denn graue realität gibt es nun wahrlich im überfluss genug. da kann ein bisschen bunter eskapismus eigentlich nur gesund sein. 😉

Wertung: (mit viel wohlwollen) 6 von 10

2 Kommentare zu “Emotionale Achterbahn bei schwachem Plot-Design

  1. Wolfgang Schmitt hat wenig verständnis für das MCU und das merkt man seiner filmanalyse auch an. aber er ist ein profunder film- und literaturkenner, und schon darum lohnt es sich, ihm zuzuhören. das unverständnis, was er bei guardians 3 hat, ist genau das unverständnis, was in vielen bereichen der gesellschaft existiert; nicht zuletzt auch in der politk (von der kultur ganz zu schweigen). und dieses unverständnis führt zur sprachlosigkeit,- und die sprachlosigkeit kann nur durch ‚gefühligkeit‘ überbrückt werden. das ‚oooohh‘ beim anblick niedlicher tierchen, was Wolfgang Schmitt so hervorragend nachahmt, ist genau die lücke, in die guardians 3 hineinstösst:

    nichtsdestotrotz ist guardians 3 auch ein appell gegen tierversuche:

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