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Ein guter Actioner aus Deutschland

Filmbesprechung: Blood and Gold (2023)

in meiner besprechnung zu „Der Pfad“ schrieb ich vor fast einem jahr:

„mir fällt gleich zu anfang auf, dass ich zum ersten mal eine deutsche produktion bespreche. ansonsten sind es immer us-amerikanische, die ’natürlich‘ den markt dominieren. dass dies nicht nur ökonomische gründe, sondern auch kulturpolitische implikation hat, dürfte ziemlich offensichtlich sein. und dass die deutsche produktion ein historisches thema aus der nazi-zeit aufgreift, dürften diese kulturpolitischen implikationen hinreichend kennzeichnen. aber dies nur als kleines einleitungsgeplänkel angemerkt.“

diese aussage lässt sich 1zu1 auch auf „Blood an Gold“ anwenden. allerdings war der Pfad ein Jugendfilm, B&G ist ein recht deftiger actioner, der in sachen brutalität nicht weit von John Wick weg ist. dass netflix ihm eine FSK 16 verpasst hat, kann man nur als grenzwertig bezeichnen. (siehe auch die filmkritik von Robert Hofmann).

aber ich sehe meine aufgabe als jemand, der gerne hobbymässig filmbesprechungen schreibet, nicht darin, FSK-bewertungen einzuschätzen.

(sceenshot von netflix )

grundsätzlich hat mir der film gefallen. die action ist wirklich — für einen deutschen film! — ziemlich ansprechend, die schauspielerische leistung ist auch gut (insbesondere gefällt mir Marie Hacke in der Rolle der Elsa), den historischen hintergrund hätte ich nicht gebraucht. aber das deutsche trauma wird wohl der deutschen kulturproduktion noch eine lange weile eine aufarbeitung langer schatten auferlegen.

sehr gut gefiel mir der einfall, nicht nur die nazi-jagd auf einen goldschatz zu thematisieren, sondern auch die verstrickungen der dorfbewohnen in diese angelegenheit und ihre intrigen untereinander.

vom stil her erinnert der film ein bisschen an den ‚italo-western‚: dreckig, schmutzig und gemein. aber nicht nur ist die action durch eine gewisse brutalität gekennzeichnet, sondern sie auch durchaus raffiniert. ich sag nur Zyankali, – ohne weiter zu spoilern. 😉

alles in allem kann man dem film mit ruhigen gewissen eine

7 von 10 geben.

und für B&G gilt auch, was ich für „Der Pfad“ geschrieben hatte:

„wenn alle deutschen produktionen so gut wären wie „Der Pfad“, dann würde ich bestimmt auch öfter mal darüber filmkritiken schreiben wollen!“

PS.: was echt genervt hat, waren die Zarah Leander-Lieder in Szenen, die dazu überhaupt nicht gepasst haben!

2 Kommentare zu “Ein guter Actioner aus Deutschland

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