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Wie muss man die ‚linken Trump-Versteher‘ verstehen?

sufragetten

ich muss, bevor ich zum eigentlichen thema komme, ein paar kurze vorbemerkungen machen. ich bin durchaus ein mensch, der scharfe politische konflikte mag; ja, ich habe sogar einen hang zur ‚polemik‘ (im negativen sinne), auch wenn sich das seit den (eher unglücklichen) zeiten des NaO-prozesses (hoffentlich 😉 ) deutlich gebessert hat. aber ich will diesen hang in mir auch nicht vollständig verleugnen.

auf der anderen seite bin ich aber auch sehr harmoniebedürftig, ja, geradezu harmoniesüchtig. ich weiss, das klingt nach ein einem schweren widerspruch. und wahrscheinlich ist es das auch. aber ich denke, diese widersprüche machen eben das salz in der supppe des lebens aus.

dieser widerspruch von harmonie und polemik ist es jetzt auch, der mich zum thema der ‚linken Trump-Versteher“ geführt hat. ich bekomme bei gewissen leuten eine tierische wut, die ich aber gar nicht richtig erklären kann. (am liebsten würde ich jedesmal laut „Querfront!“ schreien). wenn ich mich dann dazu überwinden kann, die texte von Wagenknechtianern, RT-deutsch- und KenFM-fans zu lesen (die ’nachdenkseiten‘ scheinen da auch mit reinzugehören, obwohl die mir eigentlich recht seriös vorkommen), dann hat man zumindest die chance, seine kritik rational(er) entwickeln zu können. ich will das mal versuchen anhand zweier texte: das eine ist eine notiz von Sahra Wagenknecht:

„Das wichtigste weltpolitische Ereignis der zurück liegenden Woche war sicherlich die Amtseinführung von Donald Trump in den USA. Mich hat sehr verwundert, wie sehr aus deutschen Mainstream-Medien und dem politischen Establishment in diesem Zusammenhang mal wieder auf den neuen Präsidenten geschossen wurde. Denn noch vor kurzem galt schon das leiseste Wort der Kritik an den USA – etwa zu ihren Drohnenkriegen – als Majestätsbeleidigung und wurde als Anti-Amerikanismus kritisiert.“ [zit. nach: https://www.facebook.com/RedlerLucy/posts/10211496564312339]

hier müssen wir jetzt mal kurz luftholen und versuchen, die sache stück für stück zu analysieren. als erstes fallen die begriffe „Mainstream-Medien“ und „politisches Establishment“ auf. mainstream-medien unterstellt eine gewisse ideologische gleichschaltung (ich weiss, das wort verweist auf den NS, aber ich lasse mir nicht die sprache durch deutungshoheit wegenehmen; das wort trifft genau das von mir gemeinte), die erst mal nachgewiesen sein müsste. im übrigen gibt es sehr wohl auch zwischen den „mainstream-medien“ inhaltliche unterschiede. (im grunde genommen ist der weg von von den „mainstream-medien“ zur „lügenpresse“ nicht sehr weit. also letztlich eine variante von „verschwörungstheorie). und als letzter punkt: auch die ‚linke kritik‘ hat sehr gute gründe, auf den präsidenten zu „schiessen“ (Wagenknecht).

politisches establishment- na gut, dass sind die etablierten parten des neoliberalismus. aber zum politischen establishment gehört doch auch sicher eine ….. Sahra Wagenknecht, oder?!

dass ‚linke‘ kritik an amerikanischen kriegen als ‚anti-amerikanismus“ abgekanzelt wurde – ja, nun, das machen politische gegner nun mal. das heisst aber noch lange nicht, dass JEDE kritik z. B. am amerikanischen Präsidenten „anti-amerikanisch“ ist. (obwohl es natürlich auch — leider! — ‚linken‘ anti-amerikanismus gibt)

hier kommen wir nun zu einem zweiten text: Trump als neuer Hitler? Wir Trumpeltiere! (den blog kenne ich nicht, der text eignet sich aber gut als kritikvorlage)

ich weiss nicht, wer Trump als „neuen Hitler“ bezeichnet hat, ich würde es nicht tun. (historische analogien zu 1933 scheinen mir aber berechtigt zu sein, wenn auch immer mit vorsicht zu geniessen)

„Die westliche Welt hat das Böse lokalisiert. Es befindet sich – wer hätte das gedacht? – im Westen! Genauer: in Washington. Es hört – wenn es denn hört – auf den Namen Donald Trump. Und es nennt sich Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, üblicherweise abgekürzt mit „USA“.
Diese Böse vereint derzeit so viele kritische Geister, dass man sich verwundert die Augen reibt. Der Hartz-IV-Empfänger ist ähnlich alarmiert wie der Rüstungsexporteur, in den sozialen Medien wird das Ende der Welt prognostiziert (übrig bleiben in den düsteren Szenarien lediglich die sozialen Medien selbst, alles andere wird ausgelöscht) und Hitler-Vergleiche pflastern den Weg Trump-Gegner, sie sind so en vogue, dass selbst Baschar al-Assad es womöglich kaum fassen und – gemeinsam mit Putin – kurz durchatmen kann.“

die dämonisierung einer person als das „böse“ muss natürlich zurückgewiesen werden. jeder mensch ist ein mensch – selbst ein Donald Trump…. (also ambivalent und grundsätzlich lernfähig. ausnahmen bestätigen die regel 😉 )

dass die kritik an ihm „schichtenübergreifend“ ist – nun, das muss erst mal nichts schlimmes sein und zweitens kann es ja unterschiedliche motive für kritik geben. der Hartz4- empfänger hat vlt andere motive als der rüstungsexpoteur. (wobei ich eine strenge determinierung von klassenlage und bewusstsein ablehne). und das „ende der welt“ – damit ist vermutlich ein (der) atomkrieg gemeint. ich möchte mal wissen, wer davor KEINE ANGST hat! und ob andere von einer kritik profitieren – das kann nicht der maßstab für kritik sein, denn die kritik betrifft immer nur den spezifischen gegenstand der kritik. eine (mögliche) instrumentalisierung steht dann wieder auf einem ganz anderen blatt.

und jetzt kommt das absolute totschlagargument der ‚linken Trump-Versteher‘:

„Das mächtigste Land der Welt hat keine Präsidentin, die Hillary Clinton heißt! Die Frau, die lechzend die US- und NATO-Kriege im wahrsten Sinne befeuert hat, diejenige, die ein Garant dafür gewesen wäre, dass die Zahl der Kriege und damit der Todesopfer und damit der Menschen auf der Flucht weiter in die Höhe geschnellt wäre – diese Frau ist nicht Präsidentin geworden.“

tja, was soll man dazu sagen? Der kriegskurs einer Clinton ist unbestreitbar. aber warum war (oder ist) das kein skandal? diese frage ist sehr gut. dafür müsste man den ‚linken Trump-Verstehern‘ wirklich dankbar sein. wie ja überhaupt immer ein körnchen wahrheit gefunden werden kann, wenn man einigermassen gründlich sucht. die antwort ist leider schlicht und ergreifend die: der neoliberalismus hatte die gesellschaftliche hegemonie! und das betrifft auch seinen kriegskurs. man mag das als linker bedauern, aber das ändert nichts an der grundlagen der kritik an Trump. (man darf nicht den „rechtspopulismus“ verharmlosen oder die kritik an ihm relativieren wegen des kriegskurses der neoliberalen. das sind erst mal zwei verschiedene baustellen, die man nicht gegeneinander aufwiegen oder aufrechnen darf. ausserdem bringt es nicht viel, die leute hinterher für etwas zu kritisieren, was sie vorher nicht gemacht haben. das ist nur moralistische „volks“-beschimpfung. für eine antikapitalistische strategie müsste natürlich das bewusstsein dafür geschärft werden, dass beides seine ursache im kapitalverhältnis hat. allerdings hat der rechtspopulismus auch ursachen, die nicht im kapitalverhältnis begründet sind, z. B. traditionelle geschlechterbilder. von daher wäre auch ein „rein“ frauenrechtlerischer protest gegen Trump vollkommen berechtigt gewesen.)

„Aber das Böse, das derzeit auf der Welt sein Unwesen treibt, das ist das Produkt seiner Vorgänger.
Wie schön wäre es gewesen, wenn wir es so benannt hätten, als die noch im Amt waren.

auch wenn das mit den vorgängern stimmt, so vertritt Trump doch eine andere politik: nämlich protektionistischen nationalismus. (für die kulturellen aspekte siehe hier) wir haben es hier also tatsächlich mit einem politischen „bruch“ zu tun: vom neoliberalismus zu einem national-identitären autoritarismus. insofern sind auch die „schichtenübergreifenden“ kritiken durchaus verständlich und nachvollziehbar. und dass die vorgänger nicht genug kritisiert wurden als sie noch im amt waren, lag eben an der erdrückenden hegemonie des neoliberalismus.

aber zum schluss möchte ich doch noch was versöhnlich-konstruktives sagen (da kommt wieder die harmoniesucht durch 😉 ): Trump hat es geschafft, das „traditionelle westliche werteverständnis“, das sich durch den neoliberalismus seinen politisch-ökonomischen ausdruck verschafft hat, IN FRAGE ZU STELLEN! das wäre den marginalen ‚linken‘ nie gelungen. jetzt kommt es ’nur‘ darauf an, die richtigen taktisch-strategischen schlüsse daraus zu ziehen. ich denke jedenfalls nicht, dass die antwort in ‚bündnissen‘ mit Putin, Assad oder sonstigen „anti-imperialisten“ liegt, die selbst auch nur kurzsichtige eigeninteressen vertreten (Trump ist jedenfalls KEIN anti-imperialist!). (der feind meines feindes muss nicht mein freund sein, es kann aber zu taktischen allianzen kommen). und schon gar nicht liegt die antwort in „volksfronten“ mit rechtspopulisten (querfronten). die einzige antwort liegt in der unabhängigen mobilisierung breiter bevölkerungsschichten, die den kapitalismus als system im ganzen in frage stellen (und nicht nur einzelne aspekte/auswüchse von ihm). der marsch der frauen, der millionen mobilisiert hat, war ein machtvolles zeichen gegen die regierung Trump. wenn diese ‚Massen‘ jetzt auch noch von der notwendigkeit einer antikapitalistischen strategie (und organisierung) überzeugt sein werden — ja, dann steht es um die ‚weltrevolution‘ nicht mehr ganz so schlimm. 😉

nachtrag: die ‚nachdenkseiten‚ haben einen videoausschitt von den Clintons mit folgenden worten interpretiert: „das alte amerika unterscheidet sich nicht wesentlich von dem neuen amerika mit Trump und seinen Tunnelblick auf frauen“  diese interpretation wurde zurückgenommen:  „Der Video Ausschnitt mit Bill Clinton ist nach Meinung eines Leserbriefschreibers und vieler Facebook-Freunde falsch bzw. überinterpretiert. Das ist zu bedauern, zumal der Bildauschnitt von der Hauptsache, nämlich vom Text über die kritische Entwicklung der USA – nicht erst mit Trump – ablenkt. Das tut mir leid. Bleiben Sie also bitte nicht am Bildausschnitt und dessen Interpretation hängen. Wichtiger ist die notwendige Neuordnung unseres Verhältnisses zu den USA. [https://www.facebook.com/NachDenkSeiten/posts/10154934899578627?hc_location=ufi]

„UNSERES verhältnisses zu den USA“ – nach wirklichem Internationalismus klingt das aber nicht. und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Trump ein NOCH widerlicherer sexist ist als jedenfalls Obama (der sehr galant in der öffentlichkeit ist); zumindest zeigt er ihn offensiv offen (was ja auch sein credo ist), womit er auch das gesellschaftliche klima (nicht nur in den USA) beeinflusst.

clinton_luestern

10 Kommentare zu “Wie muss man die ‚linken Trump-Versteher‘ verstehen?

  1. dass auch (pseudo)trotzkisten nicht „lechts“ und „rinks“ voneinander unterscheiden können, zeigt dieser artikel. auch dies ein beleg dafür, wie schwer eine politische annäherung ist. aber wie schon der grosse vorsitzende sagte: es gibt nichts ungewöhnliches im proletariat. volle kanne, hoschi 😉

    „Trump ist im Vergleich zu Clinton das kleiner[e] Übel – Clinton drohte mit dem Einmarsch in den Iran – der unter Schutz Russlands steht und mit eine[r] „No-Flight-Zone“ über Syrien – was das Abschießen russischer Flugzeuge beinhaltet.
    Das heißt in der Konsequenz Krieg zwischen USA und Russland – und dem mit den Russen verbündeten China – oder mit einem Wort: (Atomarer) Weltkrieg.
    Trump hat politisch Rückhalt in einem großen Teil der Bevölkerung. Er wird um sich zu halten ein Sozialprogramm durchführen müssen. Er wird dafür in Maßen den Militärisch-Industriellen Komplex beschneiden müssen.
    Inwieweit sich Trump durchsetzt, inwieweit er Kompromisse machen wird, ist jetzt noch nicht abschätzbar.
    Sollte er als Rechtspo[pu]list [sic!!!!!!] eine Arbeiterfeindliche Politik machen, so wäre dies für Liberale wie Linke eine Steilvorlage, wie sie zuletzt George W. Bush abgab.
    Es wird interessant!“ http://www.soziale-opposition.de/trump-caesar-nicht-faschist/

    ein „rechtspopulist“ ist ein „kleineres übel“ als eine „neoliberale“ – na, prost mahlzeit!
    man muss es leider sagen: wir haben es hier mit einer
    „(pseudo)trotzkistischen“ querfront-argumentation zu tun. wahrlich, es gibt nichts ungewöhnliches im proletariat!

    mittlerweile ist mir durch eine fb-diskussion klar geworden, was der grund für diese bizarre ‚argumentation‘ ist. man vertritt dort eine dimitroffsche faschismus“theorie“ und nicht die analyse Trotzkis von einer „kleinbürgerlichen Massenbewegung“. dann ist klar, dass man auch keine unterscheidungen mehr innerhalb der Bourgeoisie treffen muss (da alle gleich schlimm sind). und die deutsche bourgeoisie sei immer noch die „bourgeoisie von Auschwitz“. oh herr, lass hirn regnen!
    dabei hat doch die heutige bourgeoisie überhaupt keinen anlass, gegen die arbeiterorganisationen vorzugehen. die sind doch voll integriert in das bürgerliche system. die bourgeoisie will nur eins: ihren globalen geschäften nachgehen und soviel wie möglich profit machen. was kriege und stellvertreter-kriege mit einschliesst.

    „Die für den Marxismus-Leninismus klassisch gewordene Definition lieferte Georgi Dimitrow in einem Beschluss des XIII. Plenums der Kommunistischen Internationale im Dezember 1933, der von einer ähnlichen Formulierung auf dem V. Weltkongress 1924 vorbereitet worden war. Darin wurde der Faschismus als „terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“ definiert. Diese Definition wurde auf dem VII. Weltkongress der Komintern 1935 wiederholt. Damit war gemeint, dass „bürgerliche Demokratie“ und Faschismus zwei verschiedene Ausprägungen des Kapitalismus seien, diese Herrschaftsformen also auf der gleichen ökonomischen Basis beruhen würden: In dem Moment, in dem der Kapitalismus bedroht sei – etwa durch eine drohende revolutionäre Bewegung, wie in den frühen 1920er Jahren in Italien oder während der Weltwirtschaftskrise in Deutschland – wandele sich die bürgerliche Demokratie (teilweise auch nur als „pseudodemokratische Maske“ verstanden) zur faschistischen Diktatur, die auch mit brutalsten Mitteln die Kapitalverwertung aufrechterhalte. Besonders ziele dazu die faschistische Diktatur auf die Zerschlagung der Arbeiterbewegung mit all ihren Organisationen. https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismustheorie#Die_Dimitrow-These

  2. „Der wahrscheinlich neue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Trump öffentlich als „Hassprediger“ bezeichnet. Das ist der Steinmeier, der auf dem Kiewer Maidan einen Putsch abgesegnet hatte. TTIP-Gabriel, der SPD-Chef, der jeden noch so schlechten transatlantischen Vertrag ergebenst begrüsst hat, dem „fehlen nur noch so Begriffe wie das Parlament als Quasselbude zu bezeichnen, oder Systemparteien“, um Trump zum neuen Hitler zu erklären. Und die Zuchtmeisterin der Europäischen Union, Angela Merkel, ist nur dann zur Zusammenarbeit mit Donald Trump bereit, wenn der Mann Demokratie, Freiheit und den Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen achtet. Ach, ja. Das verlangt die Frau, der noch nie aufgefallen ist, dass die Würde der Menschen in Armut nicht gedeihen kann. Die nie bemerkte, dass Freiheit nicht am Hindukusch verteidigt wird und auch nicht im Irak. Dass eine Abfolge von Koalitionen zwar ihre Macht sicherte, aber mit Demokratie jeden Tag weniger zu tun hat.“ http://www.rationalgalerie.de/home/trump-den-krieg-erklaeren.html

    man kann aber schecht von neoliberalen verlangen, dass sie sich in sozialdemokraten (im alten sinne) verwandeln. im übrigen wird immer klarer, dass die „linken Trump-versteher“ nicht die ‚zeitenwende‘ erkennen, die der trumpismus darstellt. diese zeitenwende geht auch tiefer, als das er allein mit dem begriff „rechtspopulismus“ belegt werden kann. der trumpismus stellt auch einen angriff auf aufklärerische rationalität und wissenschaft dar!

    richtig ist aber:

    „Ja, es wäre eine Hoffnung auf friedlichere Zeiten in Europa, wenn die USA und Russland den schwärenden Konflikt um die neue NATO-Ostgrenze beilegen würden. Aber in diesem Konjunktiv steckt bisher mehr heiße Luft als sonst was. Doch mit der Ernennung des neuen Botschafters der USA in Israel, David Friedman, ist der Konjunktiv an einem Punkt zum Imperativ geworden: Der Anwalt und Berater von Trump will seine Botschaft von Tel Aviv ins „ungeteilte“ Jerusalem verlegen: Das US-Imperium sendet offenkundig einen Terror-Freund nach Israel. Denn, dass eine solche Anerkennung der Siedler-Fraktion, der Rassisten in der Knesset, umgehend eine Welle des Kampfes um palästinensische Souveränität – gemeinhin Terror genannt – erzeugen würde, ist sicher.“

    und diese erhöhten spannungen werden mit sicherheit nicht nur den israel/palästina-konflikt betreffen.

  3. „Washington. US-Präsident Donald Trump hat als eine seiner ersten Amtshandlungen am Montag ein Anti-Abtreibungsdekret unterzeichnet. Danach wird die Entwicklungshilfe für Kliniken und Familienplanungsorganisationen im Ausland gestrichen, wenn diese Schwangerschaftsabbrüche bei der Beratung erwähnen…
    Abtreibungsgegner zeigten sich begeistert. Donald Trumps Wahlsieg trage Früchte für den »Lebensschutz«, erklärte der Präsident von »Priester für Leben«, Frank Pavone. Der römisch-katholische Kardinal Timothy Dolan lobte, die Entscheidung lege fest, dass Amerikaner »nicht an dem gewaltsamen Akt der Abtreibung teilnehmen müssen«. https://www.neues-deutschland.de/artikel/1039564.trump-unterschreibt-anti-abtreibungsdekret.html

    an dieser stelle dürfen die linken Trump-versteher jetzt gern was zum thema „kriegskurs“ sagen! – von wegen heuchelei und doppelmoral

  4. „Die politischen Gruppen an der Spitze der Demonstrationen gingen implizit oder explizit davon aus, dass es keinen Anlass für Proteste gäbe, wenn Hillary Clinton die Wahl gewonnen hätte. Doch in Wirklichkeit war Clinton die Kandidatin, die von der Wall Street und dem Militär und Geheimdienstapparat unterstützt wurde. Gerade weil die Demokraten die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeiterklasse auf keinen Fall ansprechen wollten, konnte sich Trump mit seiner Demagogie in den verwüsteten ehemaligen Industriestädten und in ländlichen Gebieten überall in den USA als Freund der Arbeiter verkaufen.
    Die Differenzen der Demokratischen Partei mit Trump sind rein taktischer Natur. Die Verlogenheit der „oppositionellen“ Pose der Demokraten zeigte sich darin, dass Senator Bernie Sanders, der sich als angeblicher „Sozialist“ um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten beworben hatte, am Ende der Ernennung von General James Mattis, genannt „Mad Dog“, zum Verteidigungsminister der Trump-Regierung zustimmte. Bis auf eine Ausnahme verhielten sich sämtliche Senatoren der Demokraten bei der Abstimmung genauso.“

    http://www.wsws.org/de/articles/2017/01/24/pers-j24.html

  5. „Daher können wir der Argumentation von Sahra Wagenknecht nicht folgen, dass programmatisch CDU/CSU, SPD und Grüne mit der AfD in einem Boot sitzen …Wenn wir die programmatisch-politische Differenz zwischen mehr oder minder Neoliberalen und rechten Populisten ignorieren, machen wir einen gefährlichen politischen Fehler und können letztlich nicht erfolgreich sein…Es ist deshalb desorientierend, wenn Sahra Wagenknecht ihren Kritikern entgegnet: »Ich habe die EU und das Euro-System schon kritisiert, da gab es die AfD noch gar nicht.« Aber wenn die AfD sage, »die Sonne geht im Osten auf, dann werde ich nicht das Gegenteil behaupten«. So wird EU-Feindlichkeit zu einer allgemeingültigen Wahrheit umgestrickt, die nicht mehr zu hinterfragen ist.“

    http://www.sozialismus.de/kommentare_analysen/detail/artikel/mit-der-afd-im-selben-boot/

  6. es wird nicht leicht sein, die anti-trump-proteste NICHT in das fahrwassser der us-demokraten umlenken zu lassen. dafür ist die ausserparlamentarische linke viel zu schwach. raus aus dem zwei-parteien-gefängnis ist als losung richtig, wird aber nicht verstanden werden, weil man ja nichts anderes kennt. (eine unterwanderung der demokraten ist natürlich quatsch, dann könnte man auch entrismus in der CDU machen). es hat historisch nie eine „arbeiterpartei“ mit Massencharakter in den USA gegeben. und der stand der klassenkämpfe weltweit ist auch nicht gerade so, dass man morgen mit dem ausbruch der weltrevolution rechnen kann. aber warum sind die leute gegen Trump auf die strasse gegangen? weil er ein widerlicher sexist ist und weil er ein rassist gegen anders „rassige“ und chauvinist gegen andere länder ist (Mexiko). obendrein könnte der protektionistische kurs und der angekündigte handeslskrieg gegen China schnell eskalierende formen annehmen. (von israel/palästina will ich erst gar nicht reden). die leute haben also schichtenübergreifend gute gründe auf die strasse zu gehen. wenn die „radikale linke“ (was es davon noch gibt) JETZT es nicht schafft, sich an die seite dieser Massenproteste zu stellen (natürlich mit eigenen antikapitalistischen positionen) dann hat sie meines erachtens endgültig ihre historische existenzberechtigung ausgehaucht. richtige ideen zum richtigen zeitpunkt sind ja gut und schön – aber wenn man nicht zum realen HANDELN damit kommt, dann bleibt das alles nur Hirnmasturbation.

  7. „Trump wird von vielen Kriegsgegnern nachgesagt, dass er kein so großer Kriegstreiber sei, wie seine Konkurrentin Hillary Clinton, dieses Argument mag gelten mit Blick auf Rußland. Dies liegt allerdings nicht daran das Trump Pazifist oder Kriegsgegner oder ähnliches ist, sondern, dass er versucht Rußland in ein Bündnis gegen China zu bringen oder zumindest aus der chinesischen Umarmung zu lösen, da in China ein langfristig stärkerer Gegner gesehen wird. Im Umgang mit China dagegen dürfte es dementsprechend auch zu stärkerer Konfrontation kommen und eine Annäherung an Taiwan, mit dem schon neue Abkommen geschlossen wurden. Auch im Umgang mit dem Iran dürfte eine neue Eiszeit kommen, verkörpert wird dies durch den neuen Verteidigungsminister Mattis. Dieser war lange Jahre Oberbefehlshabers des US-Zentralkommandos im Nahen und Mittleren Osten, er ist ein Symbol für einen scharfen Kurs gegen den Iran. Auch mit Gewalt hat er kein größeres Problem, so erklärte er einst: „Es macht Spaß, auf manche Leute zu schießen.“ Für die Rüstungsindustrie bedeuten der härtere Umgang mit dem Iran und der Konfrontationskurs mit China vor allem eins: Noch mehr Umsatz.“

    https://diefreiheitsliebe.de/politik/trump-ist-praesident-die-ruestungs-und-finanzindustrie-freuen-sich/

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